Donnerstag, 12. Juli 2012

Hiroshima

Zusammen mit Athena fuhr ich mit dem Shinkansen von Kobe nach Hiroshima. Am Ticketschalter wurde meine Geduld so richtig auf die Probe gestellt. Ich habe der Serviceangestellten in meinem besten Anfängerjapanisch erklärt was wir möchten aber sie hielt es nicht für nötig ihr Sprachniveau dem meinem anzupassen. So geschah es, dass wir eine geschlagene halbe Stunde um einander herum redeten, bis sie es einsah und ihre Kollegin holte, die Englisch sprach. Diese Unflexibilität habe ich hier schon einige Male erlebt, da es vielen Japanern schwer fällt auf ungewohnte Situationen zu reagieren. Alles wird strikt nach Lehrbuch abgehandelt um bloss nicht das Gesicht zu verlieren. Im Umgang mit anderen Japanern mag das vielleicht funktionieren, aber ich bin ein einfacher Touri!

Zu guter letzt sind wir in Hiroshima angekommen. Die Fahrt im Shinkansen war vor allem eines, schnell. Braucht man mit dem Bummelzug für diese Strecke 5 oder 6 Stunden, so ist man mit dem Shinkansen innerhalb 1 Stunde am Ziel.


Hiroshima ist wie ein Phönix aus der Asche auferstanden. Nichts in dieser blühenden und lebhaften Grossstadt lässt auf ihre traurige Vergangenheit schliessen. Der Atombomben Dom ist einer der wenigen verbliebenen Zeigzeugen und steht als Mahnmal unweit der Abwurfstelle der Atombombe.

Der Cenotaph im Friedensgedenkpark ist ein Ehrengrabmal für die unzähligen Opfer der Atombombe. Er steht in einer Linie mit dem Dom und der Friedensflamme. Diese brennt seit 1964 und wird erst erlöschen, wenn alle nuklearen Waffen von der Welt verschwunden sind.



Dieses Denkmal ist den verstorbenen Kindern gewidmet. Es basiert auf der Geschichte des jungen Mädchens Sadako Sasaki, das an Leukämie starb. Sie faltete 1000 Papierkraniche in der Hoffnung auf Heilung.

Noch heute schicken Leute, vor allem Kinder, Ketten aus Papierkranichen nach Hiroshima, die nahe des Denkmals aufgehängt werden.


Eine japanische Legende besagt, dass demjenigen, der 1000 Papierkraniche faltet, ein Wunsch erfüllt wird. Der Kranich ist ein Symbol des Glücks und verheisst ein langes Leben.















Auch nach einem Besuch im Friedensgedenkmuseum ist es schwer zu begreifen, was den Menschen hier widerfahren ist. Es lässt einen erzittern, zu wieviel Menschen bereit sind einander anzutun. Wenn so der Fortschritt einer zivilisierten Gesellschaft aussieht, dann kann uns keiner mehr helfen.

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