Mein nächster Zwischenstopp war Okayama. Kein wirklicher Touristenspot aber sehr gemütlich. Aber wie gesagt, die Deutschen sind überall. In diesem Fall ein Austauschstudent aus Dresden!
Die Hauptattraktionen der Stadt sind innerhalb eines Tages gesehen und somit habe ich mir Zeit genommen, einfach mal nichts zu tun. Mein freundlicher japanischer Host hat mich gut mit Essen und Bier ("Die Deutschen trinken doch jeden Tag Bier, oder?") versorgt, sodass es mir an nichts fehlte. Am Wochenende nahm er mich und noch einen anderen Couchsurfer mit in sein Lieblings-Ramenrestaurant (Ramen = Nudeln) und in die Bar eines Freundes. Dieser möchte in Wien eine Bar eröffnen und lernt daher fleissig Deutsch.
Am nächsten Morgen hiess es früh aufstehen für eine Zazen-Meditation in einem Buddhistischen Tempel. "Denk an nichts und zähl fortlaufend bis 10. Ach ja, durch die Nase ein und durch den Mund ausatmen" Klingt einfach, ist es aber nicht. Die Füsse schlafen ein, man kann dem Singsang nicht folgen und ich kann mich nicht erinnern, dass es mir irgendwann gelungen wäre, an nichts zu denken. Da muss ich wohl noch paar Mal üben...
Unser Willkommensessen. Einfach, schnell und lecker. Tofu, Kartoffeln, Schweinefleisch und Pflaumen in einem Sud aus Katsuobushi (getrockneter Bonito Thunfisch)
Okayama-jo
Momo-kun inmitten des Asahi (?)- Flusses. Aufgrund heftiger Regenfälle in der vorherigen Nacht, war der Wasserpegel erhöht. Momo bedeutet Pfirsich und Kun ist ein Namenssuffix für Jungen. Er ist eine moderne Version von Momotaro, dem Pfirsichjungen, der vor allem in Okayama verehrt wird.
Hier noch mal ohne nasse Füsse am nächsten Tag.
Der Legende nach lebte einmal ein armes Ehepaar, die sich nichts sehnlicher als ein Kind wünschten. Eines Tages ging die Frau zum Wäschewaschen an den Fluss, in dem sie einen wunderschönen (sehr) grossen Pfirsich fand. Zuhause wollte das Paar die Frucht teilen, woraufhin dem Inneren ein kleiner Junge entsprang. Als der Junge herangewachsen war, zog er aus um einen menschenfressenden Dämon zu besiegen. Auf seiner Reise traf er einen Affen, einen Fasan und einen Hund, die ihn im Kampf unterstützten.
Korakuen - einer der drei schönsten Gärten Japans.
Das Gute, wenn man mit Einheimischhen unterwegs ist. Man sieht Ecken, die ein normaler Tourist nicht findet. Zusammen mit einem Freund meines Hosts war ich in einem kleinen japanischen Soba-Restaurant essen, welches Platz für ca. 8 Leute hatte. Die Soba-Nudeln werden kalt serviert und vor dem Verzehr in die Suppe getaucht. Meine enthielt Entenfleisch und frische Gewürze, es war ein Hochgenuss! Dazu bekommt man eine Kanne des Soba-Kochwassers, welches man nach dem Essen mit der Suppe mischt und trinkt. Es soll sehr gesund sein, aber verwässert den Geschmack der Suppe zu sehr :)
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